Igel aus Stahl und Beton für Straßensperren
Besser bekannt als die tschechischen Betonigel, sind ihre stählernen Verwandten, treffend als "Tschechenigel" bezeichnet.
Tausende wurden beim Einfall in die Tschechei erbeutet, aus der tschechischen Verteidigungslinie herausgelöst und überall an allen anderen Kriegsschauplätzen (auch noch im Festungskampf des Westwalls) in Europa wieder eingebaut.
Da hierzu längst nicht alle Bestände reichten, wurden die Tschechenigel weiterhin, nunmehr unter deutscher Regie, weiterproduziert. Zunächst als Hindernis aufgestellt in 3 Reihen, der Abstand zueinander 1,70 m mit einer Tiefenausdehnung von 11m.
Sie waren für eine lineare Landesverteidigung gedacht, wurden die stählernen Igel für Straßensperren gegen Kampfwagen bis zu einer Größe von 12 t konstruiert.
Später wurden die Igel nicht nur als Straßensperre hoher Mobilität, sondern auch als Linienhindernis und in einem besonders hohen Ausmaß als Vorstrandhindernis genutzt.
Tschechenigel aus Winkeleisen
Der eigentliche Igel besteht aus drei 1 cm dicken Winkelprofileisen mit 14 cm Flügelbreite in den Längen 1,80 m (ca. 156 kg schwer) und 2,14 m (ca. 180 kg schwer).
Mit Hilfe 2 weiterer kleinerer Winkeleisen wurden die Einzelteile, zum Teil direkt vor Ort, in ihrer Mitte zusammengenietet.
Eines dieser Hilfseisen wies ein Transportloch von 4 cm Durchmesser auf.
Die Längseisen wiesen an ihrem Ende eine Einkerbung auf, um einzelne Igel miteinander verbinden zu können, was allerdings in der Nutzung als Vorstrandhindernis nur sehr schlecht gelang.
Der T- Igel mit Betonfüßen
Auch erwies es sich als schwierig, die Igel in der Küstenverteidigung so zu verankern, daß sie weder versanken, noch vom Wellengang fortgespült wurden.
Betonplattformen unter den Winkeleisen und Reisigmatten erwiesen sich als ungenügend, dagegen wurden beste Erfahrungen mit eigens konstruierten Betonschuhen gemacht, die nicht nur ein Versinken verhinderten, sondern den Igel auch wesentlich standfester machten.
Derart verstärkte Igel fanden sich daher auch im Inland zur Sicherung von Stützpunkten.
Tschechenigel am Strand mit Hemmbalken - Rommelspargel
Vom Pibtl. 348 wurde anhand von Langzeitversuchen herausgefunden, daß die Optimallösung wahrscheinlich das Einbetonieren in eine gemeinsame Betonplatte aller seewärtigen Füße von nebeneinanderstehenden Igeln bildete (04.02.1944).
Tschechenigel am Strand mit Panzergraben
Später wurden mangels Material Tschechenigel auch aus Eisenbahnprofileisen (Eisenbahnschienen) hergestellt.
Von den insgesamt mehr als 100.000 Exemplaren sind in Frankreich nur noch wenige zu finden ("Batterie TODT"-Museum & Montalivet).
Dies mag auf die leichte Verschrottung zurückzuführen sein.
Noch HUNDERTE von Tschechenigeln sind allerdings, z. T. auf freiem Land, nochheute in Dänemark zu finden.