Spanischer Reiter
Ein Spanischer Reiter ist eine seit dem Mittelalter verwendete Barriere.
Spanische Reiter bestehen typischerweise aus circa 1,5 m langen, X-förmig zusammengebundenen und angespitzten Stangen, welche durch eine 5 bis 6 m lange Längsstange so verbunden werden, dass man nicht hindurchkriechen kann.
Ursprünglich waren sie aus Holz und gegen Reiter gerichtet und dienten der Lagerbefestigung.
Man stellte sie her, indem man durch einen langen Baum (Leib) spitze Pfähle (Federn) oder auch die kurzen Spieße des Fußvolks einander kreuzend steckte.
Der Leib wurde auf einem Wagen mitgeführt, mitunter war die ganze Vorrichtung fahrbar angelegt. Im 19. Jahrhundert wurden sie mehr aus Winkeleisen gefertigt und dienten der Sicherung von Durchgängen und Furten.
Heute sollen sie vor allem Infanterie (und andere Personen) sowie leichte Fahrzeuge abhalten.
Als mobile Elemente eignen sie sich auch zum Verschließen von Durchlässen, z. B. an Straßensperren.
In der Neuzeit wurde die Schutzwirkung oftmals auch durch das zusätzliche Anbringen von Stacheldraht verstärkt.
Ihren Namen sollen die Spanischen Reiter während der niederländischen Unabhängigkeitskriege erhalten haben.
Mit ihrer Hilfe gelang es den Spaniern während ihrer Belagerung der Stadt Groningen, die zum Entsatz herbeieilende Reiterei von ihren Stellungen fernzuhalten.
Derartige Sicherungen wurden 1961 zum Versperren der Grenzen nach West-Berlin benutzt.
Als Weiterentwicklung der spanischen Reiter kann der Tschechenigel angesehen werden, der im 20. Jahrhundert als Panzersperre entwickelt wurde.
Quelle: Wikipedia